-Abschied von der Familie Pastor Lunkenheimer-
Adieu
Friedenskirchengemeinde !
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Seit einigen Tagen bin ich
dabei, Bücher auszusortieren. Einiges ist schon weggegeben. Unterlagen von
Veranstaltungen der letzten Jahre und Jahrzehnte landen im Papiercontainer, altes
Vorbereitungsmaterial, Zeitschriften, und nicht mehr lang, dann wird die Sperrmüllabfuhr
bestellt, denn mein Abschied aus dem aktiven Dienst ist nicht mehr weit.
Nach 27 Jahren Mitarbeit als
Pfarrer der Friedenskirchengemeinde werde ich im September in den Ruhestand gehen und auch
aus Hagen wegziehen. So möchte ich mich schon heute von meiner Gemeinde verabschieden,
von Ihnen, von vielen Menschen, mit denen mich über eine längere oder kürzere
Wegstrecke viel oder ein wenig verbunden hat.
Ob es eine gesegnete Zeit
gewesen ist? Ob Gutes gewachsen ist, ob Menschen sich in diesen Jahren eher abgestoßen
und verletzt statt angenommen gefühlt haben ?...
Abschied von der
Friedenskirchengemeinde. - Friedens-Kirche." Welch ein Name! -
Nomen est omen ? Steht der Name für ein Programm, eine Richtung? Hat dieser Name ein
Gesicht, Gesichter? Kann dieser Name ein Leitbild sein?
Gewiß!
Glücklich sind die
Friedensstifter", sagt Jesus in der Bergpredigt. Aber schaffen wir das, eine
Friedens-Stifter-Gemeinde zu sein? Müßte die nicht anders aussehen? Politischer,
seelsorgerischer, herausfordernder, viel näher an Fremden, Fernen, Andersgläubigen?
Auch in Zukunft wird einiges
gelten in dieser Gemeinde, was bisher galt: sehr unterschiedlich geprägte Menschen werden
sich begegnen. Und selbst begeisterte Friedensstifter werden sich über ihre Vorhaben
streiten und auseinandersetzen. Anders wäre es nicht wahr. Das ist der Preis, den das
Friedensstiften kostet. Den Kuschelfrieden gibt es nicht. Das Besondere liegt im Aushalten
und Bejahen unserer Unterschiede, Widersprüche, unserer Halbheiten.
Friedensstifter bleiben zusammen
- trotz allem!
Nicht, weil sie immer eins
wären oder sich gut leiden können, sondern um Gottes willen. Um Jesu willen, weil er
schon die mag, die mir noch nichts bedeuten.
Manchesmal haben wir das auch
erfahren. ER stiftet Frieden, schafft Gemeinschaft, neue Beziehungen, sogar
Freundschaften. Sein Geist des Friedens hält und führt zusammen. Mit unserer Kraft ist
oft erbärmlich wenig getan.
Der Friedenskirchengemeinde
wünsche ich von Herzen, dass hier auch ganz neu und immer wieder Männer, Frauen, Kinder
und Jugendliche von diesem Friedens-Geist
ergriffen und entzündet werden. Das ist das Wichtigste! Das
können wir nicht machen, allerdings leidenschaftlich erbitten.
ADIEU! Mit Gott!
Gottes Segen wünsche ich Ihnen,
wünsche ich Dir!
Ich schaue zurück und sehe
viele Gesichter.
Und der Friede Gottes, der
weiterreicht als all unser Denken, Wollen und Tun, der bewahre Eure Herzen und Sinne.
Seien Sie herzlich gegrüßt!
Ihr / Euer
Bernd Lunkenheimer